Robert Bayon
Malergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Robert Bayon wurde am 9.5.1908 in Berk-Playe (Frankreich) geboren. Er arbeitete als Malergehilfe. Im Februar 1943 kam er als Zivilarbeiter nach Linz und war als Rangierer am Hauptbahnhof tätig.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 4. 9. 1943 wurde Robert Bayon verhaftet und am 21. 11. 1944 gemeinsam mit Fernand Harscouet, Jean Mercier und Jakob Fix zum Tode verurteilt. Am 9.1.1945 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Urteil
„Vom Mai bis September 1943 sind aus den Lagern in der Gegend von Linz etwa 200 Kriegsgefangene entwichen, von denen etwa 60-70 von den Angeklagten unterstützt worden sind. Die Angeklagten Bayon, Fix, Harscouet und Mercier waren die Hauptbeteiligten an diesem Kriegsgefangenenschmuggel. Im April 1943 wurde de Angeklagte Mercier von mehreren französischen Kriegsgefangenen um Hilfe bei der Flucht gebeten. Über die Möglichkeit dazu beriet er sich mit Bayon. Dieser kam im Mai 1943 auf den Gedanken, die von Linz zur Reparatur nach Frankreich laufenden beschädigten Güterwagen zur Beföderung der Gefangenen auszunutzen. (…) Zweimal bekam Bayon Nachricht von der glücklichen Ankunft der Gefangenen in Frankreich und teilte dies seinen Mittätern mit.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien